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Schulungen, Seminar, Workshops: Training am Arbeitsplatz ist eine riesige Branche. Allein in Deutschland gibt es Tausende von Trainingsanbietern. Nimm Angebote aus dem Ausland hinzu, und es wird eine gewaltige Aufgabe, eine*n externe*n Trainer*in zu finden, der oder die eine Buchung wert ist.
Diese 13-Punkte-Checkliste hilft dir, Trainer*innen schnell einzuschätzen – und jemanden zu finden, der oder die bei deinem Team messbare Lernerfolge bewirkt.
1. Ist der*die Trainingsanbieter*in einschlägig qualifiziert?
Trainer*innen ohne spezielle Qualifikation kennen oft nicht die Techniken und Methoden, die für wiederholbaren Trainingserfolg sorgen. Denn sie bieten Workshops nur nebenbei an. Ihr Kerngeschäft liegt ganz woanders.
Ja, manche Menschen sind von Natur aus talentierte Lehrkräfte. Aber die gründliche Ausbildung, die einer Trainingsqualifikation vorausgeht, ist ein echter Game-Changer.
2. Nimmt sich die Person Zeit, dein Team kennenzulernen?
Frag die Trainingsanbieter*innen, die du in die engere Wahl gezogen hast, wie sie das Team schulen werden. Die Guten werden dich besuchen und so viele Teilnehmende wie möglich im Voraus treffen wollen – durch Interviews oder Begleitung, Übungen vor dem Workshop oder einfach einen Schwatz an der Kaffeemaschine.
Effektives Training hat ein menschliches Gesicht und ist eher demokratisch als diktatorisch. Es ist immer auf Beziehung aufgebaut.
Natürlich lernen die Leute auch etwas, wenn sie sich ein Video ansehen oder eine App verwenden. Aber holen sie alles heraus? Ist so ein Vorgehen wirklich ausreichend?
Wärst du auf der Suche nach einer Fachperson, wenn dem so wäre?
3. „Diagnostiziert“ der*die Trainingsanbieter*in, welches Wissen die Teilnehmenden brauchen?
Vertraue keinen billigen Kursen von der Stange: Es gibt keine allgemeingültigen Trainings.
Qualifizierte Trainer*innen werden immer versuchen, auf den Vorkenntnissen der Teilnehmenden aufzubauen. Sie erarbeiten ein maßgeschneidertes Trainingsangebot, das den Begabungen, Fähigkeiten, Bedürfnissen und Möglichkeiten der Gruppe bestmöglich entspricht. Das bedeutet, dass die emotionalen, prozessualen, kognitiven und sozialen Bedürfnisse deiner Mitarbeitenden sowie deine Unternehmens- und lokale Kultur in den Workshop einfließen.
Das macht es weniger wahrscheinlich, dass das Training die Gruppe überfordert (oder unterfordert!). Bestimmte Teile des Workshops lassen sich individuell differenzieren.
All diese Vorarbeit führt zu einer besseren Trainingsatmosphäre, weniger Zeitverschwendung und besseren Ergebnissen.
4. Wäre die Person in der Lage, „den Job“ selbst zu machen?
Würdest du einen Spanischlehrer einstellen, der noch nie für längere Zeit in einem spanischsprachigen Land gelebt hat?
Ein*e gute*r Trainingsanbieter*in sollte Wissen aus erster Hand unterrichten. Wenn die Person um Rat zu ihrem Thema gefragt wird, sollte sie eine fundierte, professionelle Sichtweise bieten können.
Bevor du dich für oder gegen jemanden entscheidest, frag dich also: Würdest du dieser Person generell zutrauen, dass sie in dem Spezialgebiet erfolgreich arbeitet, in dem sie Training anbietet?
5. Arbeitet die anbietende Person mit deinen internen Trainer*innen zusammen?
Viele Unternehmen haben bereits eine Schulungsabteilung. Sie engagieren externe Trainer*innen, um neue Ideen einzubringen, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben oder einfach nur bei der Menge an Schulungsbedarf auszuhelfen.
Wenn das bei euch auch so ist, achte darauf, wie die Anbietenden mit deinem internen Team interagieren.
Großartige Trainer*innen sind auch selbst lernbegierig. Sie nutzen normalerweise jede Gelegenheit, mit Kolleg*innen zusammenzuarbeiten. Sie möchten von den Erfahrungen deines Teams lernen und Wege finden, ihre Sitzung in den bestehenden Schulungsrahmen einzufügen.
Und wenn du „Train den Trainer-Workshops“ suchst: Frag nach, was das für den*die Anbieter*in genau bedeutet.
- Handelt es sich um eine reguläre Schulung für deine Inhouse-Trainer*innen — und danach ist es ihnen selbst überlassen, wie sie das Material in ihren Schulungsworkshops einsetzen können?
- Oder ist die Sitzung speziell darauf ausgerichtet, dein internes Team weiterzubilden, ihnen neue Fakten, Techniken und Methoden beizubringen und Materialien bereitzustellen, die es ihnen ermöglichen, quasi direkt einen neuen Workshop durchzuführen?
6. Wie strukturiert wird der Workshop geplant?
Wirksames Training nutzt den größten Teil der verfügbaren Zeit, um den Leuten neue Dinge beizubringen.
Dies erfordert
- ein Bewusstsein für die Umgebung, in der das Training stattfindet;
- Klarheit über angestrebte Lernergebnisse;
- das Strukturieren der verfügbaren Zeit in Anfang, Mitte und Ende; und
- geplante Pausen.
Exzellente Schulungsanbietende fragen nach den Umständen und Bedingungen, unter denen die Teilnehmenden lernen werden — und bieten dir den Entwurf einer Agenda mit Zeitplan an.
7. Hat die Person „Bühnenpräsenz“?
Dein Team erlebt die Trainingsperson direkt über deren Sprache und Körpersprache.
Triff Anbietende daher persönlich oder zumindest per Videochat und beobachte:
- Sprechen sie verständlich?
- Variieren sie den Ton ihrer Stimme und betonen sie an den richtigen Stellen?
- Passt ihre Körpersprache zu ihren Worten?
Egal, ob du Präsenzschulungen oder E-Learning planst — diese Kommunikationsfähigkeit ist der Schlüssel zu einer positiven Lernbeziehung zu deinem Team.
8. Könnte die Person dein Team im Notfall mit leeren Händen unter einem Baum trainieren?
Manche Trainer*innen sind nichts ohne ihre Folien. Das Phänomen ist auch bekannt als „Tod durch Powerpoint“.
Die Guten stellen tiefgreifende Fragen und Probleme, die deine Teams zum Nachdenken anregen – mit oder ohne Folien und Tech.
Sie beherrschen das Thema und verwenden Medien nur als zusätzliche Unterstützung und um Interesse zu wecken.
Bei einem Stromausfall könnten sie sich zumindest teilweise anpassen.
9. Ist die Person stolz auf die visuelle Gestaltung ihrer Materialien?
Dies mag wie ein Widerspruch zum vorherigen Punkt aussehen.
Aber brillante Trainer*innen sind Fachleute für Visualisierung.
Denk nur daran, wie wir gute Lehrer*innen beschreiben: Wir sagen, sie können „anschaulich“ erklären.
Darüber hinaus lernen die meisten Menschen vor allem visuell, insbesondere wenn sie neue Informationen strukturieren müssen.
Bei der Gestaltung von Schulungsmaterial geht es nur zum Teil darum, die Dinge attraktiv zu gestalten (was zugegebenermaßen das Lernen an sich schon erleichtert).
Es geht auch darum, zu bestimmen, wie komplexe Informationen visualisiert werden sollen – also auszuwählen, was in welcher Reihenfolge und wie gezeigt werden soll – und was weggelassen werden soll.
10. Liefert das Training mehr als nur überprüfbare Fakten und Fähigkeiten?
Viele Firmentrainings sind fantastisch langweilig.
Sie beginnen und enden mit einer Liste von Fakten, die die Teilnehmenden lernen werden. Nach der Sitzung wird aus der Liste ein Multiple-Choice-Test, der bestätigt, dass sie diese Fakten tatsächlich gelernt haben.
Für so einen Workshop brauchst du keine*n menschliche*n Trainer*in. Eine App, Website oder Videoserie wäre da die günstigere Lösung.
Alles, wofür es sich lohnt, eine*n Trainer*in einzustellen, basiert von Natur aus auf Faktenwissen plus soziale Fähigkeiten, Einstellungen und Emotionen.
Die Leute, die du für die Stelle in Betracht ziehst, sollten sich dieser Tatsache bewusst sein.
11. Weiß die Person, wie man Menschen dazu bewegt, ihre Haltung zu ändern oder ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern?
Frag die Trainingsanbietenden, wie sie die gewünschten Änderungen herbeiführen wollen.
Vertraue keinen Folien, auf denen „Teamarbeit“ oder „Sei professionell freundlich“ steht – such nach einer besseren Antwort:
- Welche Aufgaben und Übungen eröffnen deinen Mitarbeiter*innen neue Perspektiven?
- Wie wählt die Trainingsperson Methoden aus, die die gewünschte Gruppendynamik fördern?
12. Spricht die Person respektvoll über frühere Workshop-Teilnehmende?
Frag nach den Gruppen, mit denen die Trainingsperson zuvor gearbeitet hat. Die besten Trainer*innen erinnern sich gerne an die Menschen, die sie unterrichtet haben.
Klar, sie erinnern sich vielleicht auch an den Zyniker im Raum oder an die Person, die nicht aufgehört hat zu reden. Aber der Trainingserfolg hängt von gegenseitigem Respekt und Offenheit ab.
Wenn du daran denkst, jemanden erneut für Workshops zu buchen, stell dieselbe Frage. Die anbietende Person sollte in der Lage sein, freundlich und wertschätzend auf Bereiche hinzuweisen, die weiterer Arbeit bedürfen.
13. Sollen die Teilnehmenden nach der Sitzung detailliert Feedback geben?
Großartige Trainer*innen sind – wie gesagt – lernbegierig. Sie möchten wissen, was für die Gruppe und jede einzelne Person funktioniert hat, damit sie beim nächsten Mal noch besser arbeiten können.
Frag also die Fachleute in der engeren Auswahl nach dem Feedback, das frühere Teilnehmende gegeben haben. Ob in Papierform oder als digitale Umfrage: Teilnehmende sollten immer die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äußern.
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